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Enerige & Management > Bilanz - Amprion sieht sich im ersten Halbjahr auf „Erfolgskurs“
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Amprion sieht sich im ersten Halbjahr auf „Erfolgskurs“
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion verbucht für erste Halbjahr ein bereinigtes Konzernergebnis in Höhe von 214 Millionen Euro. Rund 1,3 Milliarden Euro flossen in den Netzausbau.
 
„Ergebnisse und Netzausbau-Investitionen im Plan“ − so blickt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion auf die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres zurück. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen steht ein Ergebnis (Ebitda) in Höhe von 933 Millionen Euro zu Buche. Im ersten Halbjahr 2023 waren es 1,4 Milliarden Euro gewesen.

Bereinigt bilanziert Amprion ein Ebitda von 593 Millionen Euro – das bedeutet ein Plus von 27 Prozent binnen Jahresfrist. „Ergebnisse aus regulatorischen Sachverhalten“ wirken sich dabei laut Bilanz mit minus 339,7 Millionen aus. Im Vorjahr führten sie zu einer Ergebnisbereinigung um 936 Millionen Euro.

Das unbereinigte Konzernergebnis beträgt 446 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 812,7 Millionen Euro). Bereinigt ergibt sich ein Ergebnis von 214 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 173 Millionen Euro). Das Plus bei den bereinigten Zahlen sei vor allem in einer gesteigerten Vermögensbasis aufgrund höherer Investitionen gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 begründet, erklärt Amprion.

„Bereinigt um regulatorische Sachverhalte“ - was das heißt

Hintergrund für die Bereinigung: Die internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, denen sich Amprion als kapitalmarktnahes Unternehmen freiwillig unterwirft, bilden regulatorische Sachverhalte im Vergleich zum deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) nur unzureichend ab, wie Amprion erklärt. Dabei geht es um die „Glättungsmechanismen“ auf dem Regulierungskonto. Wenn ein Netzbetreiber mehr oder weniger Netzentgelte einnimmt, als in seiner jährlichen Erlösobergrenze regulatorisch festgesetzt, geht dieser Betrag nicht sofort in die Erlösobergrenze und damit die Netzentgelt-Höhe des Folgejahres ein, sondern wird auf dem Regulierungskonto während der gesamten fünfjährigen Regulierungsperiode saldiert. Dies soll jährliche Schwankungen der Netzentgelte dämpfen.

Nach IFRS ist die Bilanzierung der aus diesem Mechanismus resultierenden Ansprüche und Verpflichtungen bislang jedoch nicht zulässig. Das freiwilige Ausweisen der unbereinigten und der um regulatorische Sachverhalte adjustierten IFRS-Konzernzahlen soll der Transparenz dienen und die tatsächliche Finanzkraft Amprions präziser darstellen.

Fast 28 Milliarden Euro Investitionen bis 2028

Die Umsatzerlöse fallen mit 2,8 Milliarden Euro um rund 5 Prozent geringer aus als im ersten Halbjahr 2023. Der Rückgang resultiere im Wesentlichen aus dem im Vorjahreszeitraum von der Bundesregierung an alle Übertragungsnetzbetreiber einmalig zugeteilten Bundeszuschuss, heißt es. Ein weiterer Faktor seien geringere Engpasserlöse gewesen.

Das Investitionsvolumen beziffert der Netzbetreiber auf 1,3 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr plant er mit 3,9 Milliarden Euro. Das würde ein Plus von rund 28 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeuten. Bis zum Jahr 2028 will das Unternehmen insgesamt 27,5 Milliarden Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur in die Hand nehmen.

„Die ersten sechs Monate waren erneut erfolgreich für Amprion. Wir haben im Mai wieder eine grüne Dual-Tranche-Anleihe begeben und wie geplant hohe Investitionen getätigt. Gleichzeitig führen wir unsere Kapazitätssicherungsstrategie weiter“, resümiert Finanzchef Peter Rüth. Amprion befinde sich zunehmend in der Umsetzungsphase der Netzausbauprojekte. „Es hilft uns, dass wir schon jetzt Ressourcen und Dienstleistungen in einem Gegenwert von rund 29 Milliarden Euro bis zum Jahr 2034 sichern konnten.“
 
Geschäftsentwicklung Amprion
Kennzahlen
(Millionen Euro)
1. Halbjahr 2024 1. Halbjahr 2023
Umsatzerlöse 2.773,5 2.915,6
Ebitda 933,2 1.403,5
Bereinigtes Ebitda 593,4 467,5
Ebit 691,1 1.213,7
EBT 655,9 1.186,3
Konzernergebnis 446,1 812,7
Bereinigtes Konzernergebnis 214,0 173,0
Quelle: Amprion
 
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 14.08.2024, 16:27 Uhr

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